Foto: (hinten) Gemeindevorstand Alois Brandstötter, Amtsleiter Rudolf Haslmayr,  Bgm. Heinrich Madlmayr (vorne) Margarete Dessl, P. Dr. Markus Solo Kewuta SVD,  u. Johann Dessl

Ich kam nach St. Gabriel im September 1992. Einen Monat darauf, genau im Oktober 1992 traf ich die Familie Hans und Grete Dessl zum ersten Mal in St. Gabriel. Sie nahm teil an einem Treffen der Angehörigen der Steyler Priester. Da P. Hermann Kaiser lange Jahre als Missionar in meiner Heimat tätig war, hatten die beiden Interesse, mich kennnenzulernen. Mit Füßen und Händen haben wir kommuniziert, und doch spürten wir, dass wir uns gut verstanden. Aus dieser ersten unerwarteten Begegnung kam die Einladung von der Fam. Dessl, die Weihnachtsferien 1992 in Gramastetten zu verbringen.

So kam ich zum ersten Mal in den Weihnachtsferien 1992 nach Gramastetten. Die Weihnachtsstimmung war noch sehr stark zu spüren, auch wenn ich erst nach dem 25. Dezember kam. Der Ort ist ziemlich ruhig, überall sah ich den Schnee. Das war schon kalt. Aber Menschen, die mir begegneten, schenkten mir ein Lächeln, das mein Herz erwärmte. Die Weihnachtsstimung und der Neujahrsjubel durch Raketenschießerei in Gramastetten haben mich zutiefst beeindruckt. Das ist ganz anders als bei mir daheim. Schon in den ersten Ferien vergrößerte sich mein Bekanntenkreis. Er beschränkte sich nicht auf die Fam. Dessl und Kaiser, sondern auch darüber hinaus. Die ersten Winterferien in Gramastetten haben mir sehr gut gefallen.

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Beim Abschied bekam ich wieder die Einladung, die ersten Sommerferien hier in Gramastetten zu verbringen. So geschah es auch. Mit der Zeit ist die Verständigung immer besser geworden. Die unterschiedlichen Kulturen waren keine Barriere. Ich habe mich mit der Zeit immer wohler gefühlt. Gramastetten war für mich Heimat geworden, die ich immer wieder sehen wollte. Während meiner Kaplanzeit in Bischofshofen und meines Doktoratstudiums in Innsbruck verbrachte ich viel Zeit in Gramastetten. Ich kam hierher nicht nur in den offiziellen Ferienzeiten wie Weihnachten, Ostern und Sommer, sondern auch zwischendurch aus welchem Anlass auch immer. Da ich immer mehr Menschen kenne, zieht mich Gramastetten umso mehr an. Das geschah meistens durch meine Haus- und Rathausbesuche, Engagement in der Kirche und sportlichen Tätigkeiten in Gramastetten. Ich fühlte, dass wir gegenseitig das Herz erobert haben.

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Zehn Jahre sind vergangen. Kein Jahr ist vergangen ohne einen Besuch in Gramastetten. Ich kann mir gut vorstellen, Gramastetten weiterhin zu besuchen. Ich musste wegen der Weiterbildung ins Ausland gehen, aber ich werde sicher an Gramastetten denken. Ich finde es schön, wenn Menschen sich trotz Unterschiede gut verstehen und zusammenleben können.

Name: P. Dr. Markus Solo Kewuta SVD

Geboren: in Lewouran auf der Insel Flores, am 04. August 1968 als fünftes von 5 Kindern. Mein Vater ist Bauer, Fischer und Jäger. Meine Mutter war Hausfrau (gestorben 1985).

Meine Geschwister heißen Josef, Lucia, Mansu. Mein Dorf liegt am Meer und hat z.Z. ca. 700 Einwohner.

Meine Hobbys sind: Fußball, Volleyball, Tischtennis, Tennis, Basketball, Badminton, Singen, Pan-Flöte, Gitarre, Liederschreiben, Dichten und Musikhören.

Nach der 6jährigen Volksschule in meinem Dorf besuchte ich die 3jährige Mittelschule. Dann besuchte ich das Privatgymnaiusm der Steyler Missionare und maturierte im Jahre 1988. Im selben Jahr trat ich bei den Steyler Missonaren ein in Flores. Nach der Absolvierung der Philosophie im Jahre 1992 lud mich die österreichische Provinz der Steyler Missonare ein, um hier das Theologiestudium fortzusetzen. Im Jahre 1992 kam ich nach St. Gabriel, Mödling bei Wien und began mit dem Studium. Im Jahre 1996 absolvierte ich mein Theologiestudium an der Theologischen Hochschule der Steyler Missionare in St. Gabriel mit dem Titel "Magister der Theologie". Das Diakonatspraktikum absolvierte ich in der Pfarre Pischelsdorf, Diözese Graz-Seckau.

Am 03. Mai 1997 wurde ich vom ehemaligen Vorsitzenden der österreichischen Bischofskonferenz, Bischof Johann Weber in St. Gabriel zum Priester geweiht.

Danach arbeite ich als Kaplan in der Pfarre Bischofshofen. Im Jahre 1999 bis Juni 2002 promovierte ich in der Fundamentaltheologie an der Theolgischen Fakultät der Leopold-Franzens Universität Innsbruck. Während des Studiums durfte ich pastorale Erfahrungen durch meine Einsätze als Kaplan in den Pfarreien machen. In den ersten zwei Jahren war ich Kaplan in der Pfarre Maria Himmelfahrt Schwaz und dann in den Pfarreien Schmirn und St. Jodok am Brenner.

Meine Sommerferien verbrachte ich in London, um Englisch zu lernen. In der ersten Woche September werde ich nach Ägypten fliegen, um für ein Jahr Arabisch in Kairo zu lernen und das Vergleichstudium über die Lage des interreligiösen Dialogs zwischen Islam und Christentum in der orientalischen Welt zu machen. So Gott will, werde ich nächstes Jahr nach Rom umsiedeln, um dort das zweijährige Spezialstudium über den Islam zu machen. Ich möchte mich als Islamkenner spezialisieren und werde in Zukunft sowohl im wissenschaftlichen Bereich als auch als im Bereich Dialog und Verständigung der Religionen und Kulturen tätig sein. Ihr Gebet und Ihre moralische Unterstützung ist mir sicherlich sehr wertvoll.

Danke schön und auf Wiedersehen...

P. Markus Solo SVD