Maria Hofstätter = die die etwas bewegt !

Die OÖ Tageszeitung, OÖNachrichten veröffentlicht alle paar Tage einen der "1000 Landsleute, die etwas bewegen". Unter den ersten, die neben Andreas Goldberger oder dem Politiker Wilhelm Molterer befragt wurden, ist auch die in Gramastetten geborene Maria Hofstätter.

Der Artikel aus den OÖNachrichten:

Derzeit spielt sie in Ulrich Seidls "Vater unser" an der Volksbühne in Berlin, probt für das Vorarlberger Projekttheater Thomas Braschs "Frauen.Krieg.Lustspiel" (Regie: Susanne Lietzow), zugleich dreht sie in Wien unter Elisabeth Scharangs Regie einen Film über den NS-Arzt Heinrich Gross.

Eigentlich wollte sie nicht Schauspielerin werden, sagt Maria Hofstätter: "Schon als Kind hatte ich den Vorsatz, zu studieren. Denn dann, so meine damalige Vorstellung, dürfte ich immer lesen".

Relativ bald stand für die Bauerntochter fest, dass sie Geschichte studieren werde. Denn sie war stark geprägt von den Gesprächen im Elternhaus: "Meine Eltern, sie waren schon relativ alt, waren Hitler-Gegner gewesen. Besonders geprägt haben mich die Erzählungen über einen Cousin meines Vaters, der 1944 wegen Widerstands hingerichtet wurde".

Tatsächlich studierte Maria Hofstätter Geschichte und nahm Philosophie dazu. Schon damals spielte sie Theater. "Ich spielte schon als Schülerin in Linz Kabarett, hatte aber keineswegs den Vorsatz, Schauspielerin zu werden."

1988 stellte sich Maria Hofstätter, in Kritiken bereits als "komödiantische Urgewalt" gefeiert, die Frage: "Schreib' ich die Diplomarbeit und werde Lehrerin oder entscheide ich mich fürs Theater?"

Fortan spielte sie Theater im Posthof, im Theater der Jugend in Wien, im Theater Phönix, immer wieder mit dem Vorarlberger Projekttheater (bekannt geworden mit Werner Schwabs "Präsidentinnen").

Anfang der neunziger Jahre dann der erste Film, ein Porträt über den Linzer Cartoonisten Gerhard Haderer. Dann immer häufiger Film: Zunächst kleinere Rollen, zum Beispiel in "Indien", "Hinterholzacht", "Poppitz".

Dann die erste Hauptrolle im Film, als verrückte Autostopperin Anna in Ulrich Seidls "Hundstage". Ein enormer Erfolg, 2001 ausgezeichnet bei den Filmfestspielen in Venedig und 2002 in Cannes.

Schauspiel ist für mich Geschichten erzählen.

Wenn ich Verrückte spiele, komme ich mir vor wie Anna in den "Hundstagen".

Gramastetten ist für mich das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin.

Meine Jahre in Linz waren für mich die Zeit der Identitätsfindung mit viel Auf und Ab.

Mein liebster Platz in Linz ist das Steinmetzplatzl in Alt-Urfahr.

Der Cartoonist Gerhard Haderer ist ein guter Freund.

Tabu im Schauspiel gibt es für mich keines, unter der Voraussetzung, dass der Tabu-Bruch für die Geschichte wichtig ist.

Mein Vorbild als Schauspielerin ist niemand.

Ausgleich vom Berufsstress finde ich durch: Dafür habe ich keine Zeit, denn in der freien Szene muss man alles selber machen. Da gibt es keine Freizeit. Dieses ständige Laufen macht aber ziemlich müde.

 

Alle Porträts "Lansleute" finden sie unter www.nachrichten.at/landsleute