Vom Chemielaboranten zum selbständigem Blumenfachmann

 

Alois Handlbauer Herr über 20.000 bunte, duftende Orchideen

Vor 15 Jahren hängte der gelernte Chemielaborant Alois Handlbauer seinen weißen Laborkittel an den Nagel und begann, sein Hobby zum Beruf zu machen. Er baute eine Gärtnerei auf und zählt mittlerweile zu den größten Orchideen-Produzenten Österreichs.

Für Blumen hat sich der Familienvater schon immer interessiert. „Früher sammelte ich Kakteen, dann habe ich von meiner Schwester zum Geburtstag eine Orchidee bekommen. Da war es für mich klar, ich möchte selbst Orchideen kultivieren!“ erinnert er sich an die Anfänge. Unterstützt wurde er bei dieser Entscheidung auch von seiner Frau Sylvia, die eine Blumenhandlung führt.

Angefangen hat alles auf einer 120m2 großen, gepachteten Fläche. Was zunächst nur ein Hobby war, wurde bald zum neuen Beruf.

Sechs Mitarbeiter im Orchideengarten

Alois Handlbauer war bald klar, dass er so finanziell nicht über die Runden kommt. Daher kultivierte er auch andere Pflanzen und baute seinen Betrieb aus: „Jedes Jahr ist halt was dazugekommen“, charakterisiert er seine Anfangsjahre. Mittlerweile umfasst das Betriebsgelände 4000 Quadratmeter, sechs Mitarbeiter kümmern sich um die Pflanzen.

„Angefangen hat alles mit 200 Orchideen, mittlerweile stehen an die 20.000 edle Gewächse in meinem Glashäusern“, beschreibt Handlbauer die Entwicklung. Warum es in Österreich nur so wenig Orchideen-Züchter gibt, ist für Handlbauer kein Wunder. „Bei Orchideen muss man lange warten bis Geld hereinkommt. Sie stehen mindestens ein Jahr lang im Glashaus und verbrauchen so Platz, Heizung und viel Pflege“.

Orchideen benötigen zwar keinen Formschnitt, sind aber extrem empfindlich, was Wasser und Licht betrifft. „Im einem Jahr kann man dabei viel falsch machen, das erhöht natürlich das finanzielle Risiko“, weiß der Fachmann. Auch er hat viel Lehrgeld bezahlt.

Der Umsatz bei den Orchideen macht im Vergleich zu den anderen Pflanzen etwa 50% aus. „Der Gewinn aus den Orchideen beläuft sich aber auf maximal 15 bis 20%“, veranschaulicht Handlbauer.

Gute Tipps auch für Kollegen

Das chemische Wissen aus seinem Beruf als Chemielaborant ist dabei auch ein Vorteil. „Vor allem was das Düngen und die spezifischen ph-Werte angeht habe ich aus meiner Laborarbeit natürlich die nötige Erfahrung. Mittlerweile kommen sogar gelernte Gärtner zu mir und holen sich Tipps“, freut sich Handlbauer über die Akzeptanz unter seinen Kollegen. Beliefert werden von Handlbauer zum Großteil Großabnehmer, aber auch im Blumengeschäft seiner Frau Sylvia im Ort gibt es die schönen, exotischen Blumen.