Altes Gewerbe - Der Holzschuhmacher

Der Holzschuhmacher fertigte für die Masse der armen Bevölkerung haltbares, bequemes und billiges Schuhwerk. Es waren hauptsächlich Holzpantoffel, die ein Lederoberteil aufwiesen.

Meistens fällte der Holzschuhmacher die Bäume, die er verarbeiten wollte, selbst und zersägte sie in 35 bis 40 cm lange Scheite. Am liebsten verarbeitete er junge Ulmen, Erlen, Buchen und Pappeln. Aus Pappeln machte er Holzschuhe für alte Leute, da dieses Holz sehr leicht ist. Die Holzschuhe mussten vor dem Verkauf sechs Monate lang trocknen. Sonntagsschuhe wurden geschwärzt oder gelackt.

Die Holzschuhe waren besonders gut geeignet für Arbeiter in Molkereien, Schlachthäusern, Mühlen und in den Ställen, wo kalte, harte und oft feuchte Steinböden vorherrschten. Die Holzschuhe, an die Form des Fußes angepasst, hielten warm und waren gesund.

Die Holzsohle wurde mit Ziehmesser und Schabeisen bearbeitet und mit Löffelbohrer ausgehöhlt. Mit zunehmender Mechanisierung fand die Drehbank mit Motorantrieb auch beim Holzschuhmacher Anwendung.

Interessant ist, dass es in ganz Europa Holzschuhe gab. In Frankreich hießen sie "Sabots". Davon leitet sich die "Sabotage" ab, denn im 19. Jahrhundert zerschlugen französische Arbeiter mit ihren Holzschuhen aus Protest neue Maschinen.