Günther Gielge feierte 80.Geburtstag

Günther Gielge feierte am 28. 10.2004 seinen achtzigsten Geburtstag. Als Gratulanten stellten sich Vertreter der Gemeinde Gramastetten und von der Feuerwehr ein.

Er wurde im Jahr 1924 als zweiter Sohn des Kaufmannehepaares Hugo und Rosalia Gielge in Gramastetten geboren. Günther besuchte in Gramastetten die Volks-, in Linz die Hauptschule und trat dann 1939 in Urfahr bei der Fa. Pfeiffer die kaufmännische Lehre an. Vorzeitig musste er zur Lehrabschlussprüfung antreten weil er am 19.4.1942 zum Reichsarbeitsdienst einberufen wurde wo er bis 26.9.1942 Dienst versehen musste. Anfang Oktober 1942 wurde er zu einem Infantrie-Pionierbataillon einberufen und nach 14 Tagen Grundausbildung wurde seine Einheit nach Yugoslsawien verlegt. Als das Oberkommando glaubte, die Aliierten werden bei Genua die Landung durchführen, wurde er im Raum Genua zum Ausbau der Verteidigungsanlagen eingesetzt. Dort wurde er von der rasch näher rückenden Front überrascht und von den Amerikanern gefangen genommen. Mit über 15.000 Gefangenen kam er in das Lager bei Rimini und litt argen Hunger. Nach Ende des Krieges wurde er in ein Lager in der Steiermark verlegt von wo aus er sich Ende 1945 nach Gramastetten absetzte. Sein Bruder Max starb 1941 durch eine Mine in Russland. Nach seiner Heimkehr arbeitete er als kaufmännischer Angestellter im Geschäft seines Vaters, das er als vierte Generation 1955 übernahm. Am 26.9.1955 heiratete er Hildegard Spitzl. Der Ehe entsprossen drei Söhne: 1957 Günther, 1959 Max, der jedoch als Säugling verstarb, und 1961 Kurt.

Schon Günther Gielge´s Großvater war 1885 Gründungsmitglied der Feuerwehr Gramastetten, sein Vater war Schriftführer/Kassier der Feuerwehr Gramastetten und jahrelang Mitarbeiter im Bezirksfeuerwehrkommando, so trat auch Günther Gielge 1946 der Feuerwehr Gramastetten bei und wurde bald darauf auch Schriftführer. Der Gramastettner Franz Hartl, ein guter Freund vom Vater Günther Gielge´s, war Bezirksfeuerwehrkommandant und holte sich bald Günther der ihn in allen Arbeiten unterstützte. Als 1950 Hartl zum Landesfeuerwehrkommandant gewählt wurde war es Gielge Günther, mit seinen 26Jahren, der sich durch die Arbeit schon das Vertrauen der Feuerwehrkommandanten erworben hatte, der zum Bezirksfeuerwehrkommandanten gewählt wurde. In den nächsten 38 Jahren, der Amtsperiode Günther Gilege´s, erreichten die Feuerwehren des Bezirks Urfahr-Umgebung eine bisher nie dagewesene Schlagkraft. Es gibt niemand in Österreich der so lange das Amt innegehabt hat.

Günther Gielge begann sich sofort für die Modernisierung der Feuerwehren einzusetzen und hatte am Anfang dabei noch Schwierigkeiten mit der russischen Besatzungsmacht. Es gab noch einige Handdruckspritzen und erst einen Tankwagen im Bezirk. Als Mitarbeiter standen ihm am Anfang die Gramastettner Vitale Josef und Richard Mayr zur Seite. Seine große Bewährungsprobe war 1954 als ein großes Hochwasser die Donaugemeinden heimsuchte und er den Großeinsatz leitete wo 900 Personen evakuiert und 3000 Tiere gerettet wurden.. Er setzte sich gerade für die kleinen Feuerwehren ein, baute den Katastrophenschutz auf und setzte sich vor allem für den Aufbau der Feuerwehrjugend ein. Er schuf Jugendbewerbe, Jugendlager und den Jugendwandertag.

Zur Hebung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehren schuf er 1965 die Bezirksflorianiplakette wo wirklichkeitsnah eine Einsatzprüfung abgelegt werden musste. 1971 baute er mit Dr. Böhme und dann mit Dr. Fattinger die Feuerwehr-Sanität auf und schuf mit den Sanitätstagungen und Erste-Hilfe Kursen die Grundlage für die  Ausbildung der Feuerwehrmänner. Unter seiner Leitung wurde 1973 in der Aktion „Sauberes Mühlviertes“ im Bezirk über 800 wild deponierte Autowracks entsorgt, 1975 wurde von den Feuerwehrmännern die Ruine Wildberg renoviert, uvam.

1988 legte er, da er sein 65. Lebensjahr vollendet hatte seine Stelle zurück und baute anschließend mit einigen anderen Bezirksfeuerwehrkommandanten die „Kameradschaft der höheren Feuerwehrfunktionäre“ auf, und wurde bald da Vorsitzender Stellvertreter.

Günther Gielge kann auf ein arbeitsreiches, erfülltes  Leben zurückblicken und zeigt nach wie vor ein großes Interesse am Feuerwehrwesen.  Er geht täglich spazieren, im Sommer oft in die Rodl baden und hilft noch aktiv im Geschäft seines Sohnes mit.