Seniore “Fahrt ins Blaue“

Der Gramastettner Seniorenbund veranstaltete am 4.10.2011 eine „Fahrt ins Blaue“. Die 56 Senioren waren sehr gespannt, welches Ziel Obmann Johann Fiereder wohl ansteuern wird. Die Fahrt ging über den Saurüssel und Oberkappl in den Bayrischen Wald. Erste Station war die Marktgemeinde Wegscheid. Hier besuchten wir die schöne, erst 1969 geweihte Kirche (die alte wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt). Nach der Rast ging die Fahrt zu den Steinwelten nach Hauzenberg. Eingebettet in einem alten Steinbruch verbindet das Granitzentrum Natur und Architektur. Die Gruppe machte eine „Fahrt ins Erdinnere“. Der Führer erklärte sehr anschaulich wie Granit im Laufe der Jahrmillionen entstanden ist und wie er in den letzten 1000 Jahren und auch heute noch (in geringem Ausmaß) in Deutschland und Österreich abgebaut wurde und wird. Der meist heute in Europa verwendete Granit kommt aus China und wird wesentlich günstiger angeboten wie der hiesige Granit! In einer Sonderausstellung zeigte unser Führer (ein gelernter Steinmetz) ein Rosetten- und ein Spitzbogenfenster, welches er und sein Vater angefertigt haben.

Das Mittagessen nahmen wir im Berggasthof „Gut Lichtenau“ ein, welches ausgezeichnet geschmeckt hat. Wir konnten am 4. Oktober bei noch herrlichem warmem Wetter im Freien sitzen. Auf dem Gutshof wurden Szenen aus der TV-Serie Forsthaus Falkenau gedreht.


Gut gesättigt fuhren wir in das Graphitwerk Kropfmühl. Hier wird seit fast 140 Jahren Graphit aus dem Berg geholt. Graphit wird – für uns meist als einziges bekannt – in Bleistiftminen verwendet. Wichtig ist dieses Material aber besonders für die Erzeugung von Schmiermittel, Kunststoffe, Batterien, für den Betrieb von Motoren, für die Erzeugung von Industriediamanten (Trennscheiben) und für die Beschichtung von Feuerfestprodukten. Es wurde ein Film über die Auffindung, Beginn des Erzabbaus von Landwirten bis zum industriellen Bergbau gezeigt. Leider ist es auch hier so, dass das Graphiterz aus den sogenannten Entwicklungsstaaten und aus China billiger vor Ort geliefert wird als es hier gefördert werden kann. Folge: es gibt dzt. nur noch 8 Bergleute in dem Bergwerk. Eine kleine Gruppe besichtigte in 45 Metern Tiefe (220 Stufen) auch die Schaustollen.
Abschließend fuhren wir zum Gasthaus Bruck Mühle, wo wir uns für die Heimreise stärkten.

Fotos/Text: Günter Friedwagner