Die Geschichte des Rodlwaldbades  3. Teil

von Hans Madlmayr

Als erste Baumaßnahme musste der Zufahrtsweg vom Leitner bis zum Bad für LKW befahrbar gemacht werden. Länge ca. 400 Meter. Die ersten Arbeiten : Wegbau 24. Feb. bis 11. März 1967 (in 350 Std. Weg bis Bad fertig).

Erste Betonierungsarbeiten in der Rodl am 27. Mai 1967

Zu Beginn der Arbeiten, besonders im Flussbett vor der Badezeit, drohte die anfängliche Bereitschaft zur freiwilligen Mithilfe zu schwinden. Unsere Eltern, Vater und Mutter Madlmayr, richteten uns immer schon in aller Frühe die Baustelle ein, sie stellten die eigene Betonmischmaschine und den Strom sowie Werkzeuge zur Verfügung und begannen oftmals schon alleine mit der Arbeit.

An der Betonmischanlage das bewährte Team Angela Gamel, Mutter u. Vater Madlmayr u. Erich Handlbauer

 

 Josef Vitale mit Scheibtruhe im Einsatz

Gegen Abend schwand fast immer die Zahl der Helfer, bis sie meist alleine die Werkzeuge reinigten und zu den privaten Garagen brachten. Unsere Eltern waren die Garanten, dass dieses Werk fortgeführt und abgeschlossen werden konnte.
Als das Bad allmählich Formen annahm, stieg der Glaube an den Erfolg. Viele Menschen, die ursprünglich ihre Zweifel hatten, waren in Begeisterung verfallen. Wenn wir Anfangs, als man vom Bad noch nicht viel sehen konnte, immer besonders zu Tagesbeginn nur wenige freiwillige Helfer motivieren konnten, halfen uns auf einmal immer mehr Badegäste (auch fremde) mit Freude. Bei allen diesen Arbeiten konnten ja keine Baumaschinen eingesetzt werden. Die Steine mussten händisch gewälzt werden, manchmal mit der Seilwinde der Feuerwehr, die auch oft im Einsatz war. Einen Zuschauer hörte ich einmal sagen: „Die arbeiten ja noch wie bei den Pharaonen“. In der Zwischenzeit wurden die Arbeiten bei den Umfassungsmauern des Bades unterhalb des Steges soweit vorangetrieben, dass das Schleusentor, welches Heinrich Madlmayr in der Werkstatt seines damaligen Chefs Heinrich Kreupl in der Freizeit angefertigt hatte, eingebaut werden konnte. Das Rohrmaterial und die Bleche bekamen wir durch eine Schrottsammlung von der VOEST in einer Tauschaktion.

Vater Madlmayr u. Sohn Heinrich (der Konstrukteur des Schleusentores) mit Heinrich Kreupl

Beim Einbau des Schleusentores

Die rechte Staumauer im Bau mit dem Widerlager  für das Schleusentor        

Der große Augenblick war gekommen. Der Einbau des Schleusentores war gelungen, das Bad konnte aufgestaut werden. Der Badebetrieb konnte beginnen

Erster Schwimmbewerb bei der Flutungsfeier

Der Tag der ersten Flutung des Bades ist nicht mehr genau bekannt. Die Begeisterung und der Jubel der freiwilligen Arbeiter kannten aber keine Grenzen, als das Schwimmbad in weniger als einer Stunde vollgelaufen war. Es wurde ausgelassen gefeiert. Die Leute warfen sich übermütig gegenseitig in die Fluten. Das erste große Ziel war erreicht.Die vielen Zweifler und so mancher Miesmacher mussten nun verstummen.

Am 13. August 1967, einem Sonntag, fand dann eine Flutungsfeier mit Volksschwimmtag statt. Ehrengast war Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Ortner mit Gattin. Das Bad wurde mit Sekt getauft. Die Taufpatin war die Gattin des Herrn Bezirkshauptmannes. Die nächsten Arbeiten waren das Hinterfüllen der Umfassungsmauern und Planierungsarbeiten. Der weitere Ausbau wurde nun mit weniger Tempo vorangetrieben. Wir mussten nämlich auch bei unseren Eigenheimen weiterarbeiten, die ebenfalls noch teilweise im Bau waren.  Im Bad konnte man ja schon munter schwimmen.

Der Herbst war gekommen, Schleuse ist geöffnet

Die ausgeholzte Trasse für die Zufahrt von der  Kirchleitenstraße Winter 1967/68


Einige Bilder sollen zeigen, wie damals gearbeitet werden musste.



Noch im Winter gingen die Erdarbeiten am linken Rodlufer weiter, Weg und Liegeflächen wurden begonnen

 

Mit der Seilwinde der Freiwilligen Feuerwehr wurden Steine zum Mauerbau herangeschleift

Bald im Frühjahr 1968 wurde mit dem Weiterbau der Begrenzungsmauern um das Rodlbad begonnen. Erdmaterial wurde mit LKW über den Weg auf der rechten Seite der Rodl angeliefert und die Liegeflächen händisch planiert.



Fortsetzung folgt nächste Woche