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WEITER LEBEN - EINE JUGEND
 

Weiter leben - Eine Jugend 




Theater: Weiter leben - eine Jugend

Hintergrundinformationen:

Weiter leben - eine Jugend

Eine aufwühlende Erzählung, die zum Nachdenken und Mitfühlen anregt: Ruth ist ein jüdisches Mädchen. Sie wird in den 30er Jahren in Wien geboren. Als sie sieben ist, darf sie in ihrer Heimatstadt weder auf einer Parkbank noch in der Straßenbahn sitzen. Auch ein Kinobesuch ist verboten. Sie muss ständig die Schule wechseln, da die Klassen für jüdische Kinder immer neu zusammengesetzt werden. Schließlich wird sie mit ihrer Mutter nach Theresienstadt deportiert, später nach Auschwitz-Birkenau und Christianstadt.
"In Birkenau bin ich gestanden und hab Durst und Todesangst gehabt. Das war alles, das war es schon. Ich habe den Verstand nicht verloren, ICH habe Reime gemacht."
Durch Zufall überlebt Ruth ... und zieht schließlich wie ihre biblische Namensgeberin aus dem Land ihrer Geburt aus, um anderswo weiter zu leben.
Die Inszenierung erzählt von Ruths Kindheit und deren "Ort- und Zeitschaften" ? Wien und die Konzentrationslager. Glasklare, genau formulierte Erinnerungen lassen Ruths Geschichte für die ZuschauerInnen lebendig werden; gleichsam im extremsten Augenblick wird die Erinnerung ausgeblendet und aus der Distanz der Gegenwart betrachtet. Im Wechselspiel von Erzählung und Handlung entsteht ein spannungsreicher dramaturgischer Bogen.
WEITER LEBEN thematisiert Kindheit ? eine Kindheit, in der Schritt für Schritt die Freiheiten eingeengt und die Verbote dominant werden bis hin zur Deportation. An dieses wichtige Kapitel unserer Geschichte soll erinnert werden, um mit den Mitteln des Erzähltheaters ein Zeichen für Menschlichkeit, Nähe und Solidarität zu setzen.
"Die Kriege gehören den Männern, daher auch die Kriegserinnerungen. Und der Faschismus schon gar, ob man nun für oder gegen ihn gewesen ist: reine Männersache. Außerdem: Frauen haben keine Vergangenheit. Oder haben keine zu haben. Ist unfein, fast unanständig." Ruth Klüger



Maria Hofstätter - Martina Spitzer

Maria Hofstätter - Geboren 1964 in Oberösterreich, Studium Geschichte, Psychologie, Pädagogik. Ab 1989 freie Schauspielerin u.a. am Theater Phönix, Stadttheater Klagenfurt und am Theater der Jugend. Filmengagements für "Indien", "Ameisenstraße", "Hinterholz 8", "Wanted", "Gelbe Kirschen", "Hundstage".

Martina Spitzer - Geboren 1962 in Salzburg, Mozarteum in Salzburg und Ausbildungen bei Bertl Mütter/Wien, Enrico Grazioli/Cecina, Italien, Jurij Alschitz/Moskau, Lorna Marshall/London. 1987-1999 ist sie Ensemblemitglied am Toihaus/Salzburg.



Autorin Ruth Klüger

Ruth Klüger - Geboren 1931 in Wien. Sie erlebt hier die ersten Kriegsjahre und wird schließlich nacheinander in die Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz-Birkenau und Christianstadt verschleppt. Nach dem Krieg wandert sie in die USA aus und studiert dort Anglistik und Germanistik. Sie lebt heute als Literaturwissenschaftlerin in Irvine/Kalifornien und hat einen zweiten Wohnsitz in Göttingen. weiter leben ist 1992 im Wallstein Verlag, Göttingen erschienen.

Ruth Klügers Kindheitserinnerung "Weiter leben - eine Jugend" gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Texten über den Holocaust. Die theatralische Umsetzung stellt daher eine ganz besondere Herausforderung dar, gerade weil der Text so außergewöhnlich gescheit und sensibel ist und in besonderer Weise Einsichten vermittelt.
Die Autoren der Dramatisierung, die Regisseurin und die beiden Darstellerinnen haben dafür einen Weg gefunden, der dem Buch soweit als möglich gerecht wird. Ein Theaterabend, den man nicht vergisst

Wie Maria Hofstätter in Gramastetten berichtete, kam die Autorin des Buches Ruth Klügers zwei Tage vor der Premiere des Stückes überraschend nach Wien und sie mussten das Stück alleine vor ihr spielen. Die Schauspielerinnen hatten viel Lampenfieber beim Spielen, aber die Buchautorin war emotional sehr berührt und positiv überrascht.