8. 4. 1932 Mühlviertler Nachrichten
Erdbeben im Rodltal
Eine interessante Wahrnehmung wurde am 30. März um ungefähr 21:00 Uhr in Gramastetten gemacht. Mehrere Besitzer des Marktes verspürten einen Erdbebenstoß, der 2 Sekunden dauerte. Anscheinend kam dieser Stoß vom Rodltal nördlich von Gramastetten. Es wurde eine schwache Erderschütterung mit stoßartiger Bewegung verspürt, die von einem leichten Geräusch begleitet war. Die Wahrnehmung dieser Erschütterung war so deutlich, dass eine Anzahl von Bewohnern des Marktes teils in die Keller der Behausungen, teils auf die Straße liefen, weil sie glaubten, es sei irgendwo ein außerordentlich schwerer Gegenstand zu Boden gefallen.
Zur Erdbebenwahrnehmung in Gramastetten wird von fachmännischer Seite mitgeteilt, dass es sich bei der gemeldeten Wahrnehmung um ein tektonisches Beben auf der sogenannten Rodltallinie, einer von der Donau in Richtung Südwest nach Nordost gegen Zwettl streichenden Druck-Quetschzone des kristallinen Grundgebirges handelt.