Harry Merl – Lebensgeschichte

Harry Merl – Eine Lebensgeschichte

Szenische Lesung

Am Samstag, 7.11.2021 konnten die zahlreichen Besucher der szenischen Lesung von „Harry Merl – eine Lebensgeschichte“ im gramastettner Veranstaltungszentrum „Gramaphon“ das zutiefst bewegende und inspirierende Leben vom in Gramastetten lebenden Harry Merl kennenlernen.

Für diese szenische Lesung hat Harry Merl seine Lebenserinnerungen erzählt. Dazu viele alte Fotos und sehr persönliche Videos in denen er seinen Enkeln von „Verfolgung und Jude sein“ berichtet.

Vom verfolgten jüdischen Kind zum Vater der Familientherapie in Österreich.

Mit der „Reichskristallnacht“ im November 1938 ändert sich schlagartig alles im Leben des vierjährigen Harry. Seine Eltern werden zur Räumung hunderter verlassener jüdischer Wohnungen zwangsverpflichtet. Der kleine Harry ist ab nun 14 Stunden allein zu Haus. Als die Merls auf der Deportations-Liste stehen, gehen sie in den Untergrund. In einem kalten Kohlenkeller erleben sie die Befreiung durch die Alliierten.

Das Erfahrene lässt Harry nicht mehr los. Er wird Psychiater und Psychoanalytiker. Er will Menschen beistehen, die ähnliches durchgemacht haben. Harry muss sich jedoch bald eingestehen, dass die Möglichkeiten der Psychoanalyse dafür nicht ausreichen. Er entdeckt die aus den USA kommende Familientherapie. Allen Anfeindungen zum Trotz beginnt er in der Linzer Psychiatrie als erster und einziger Therapeut mit Familien zu arbeiten. Dr. Merl wird so zum Wegbereiter der systemischen Psychotherapie in Österreich.

In der Bühnenfassung von Johannes Neuhauser, trugen Bettina Buchholz und ihre Tochter Hannah den Text vor, für den Harry Merl seine Lebenserinnerungen zur Verfügung stellte.

Das Team des Kulturforum Gramastetten hat sich sehr gefreut, dass Harry Merl mit vielen seiner Familienmitglieder an diesem Nachmittag dabei war und das wir dieses unglaublich Projekt in der Heimatgemeinde von Harry Merl nach mehrmaliger Verschiebung wegen Corona doch noch zeigen konnten!
Viele Besucher bestätigten uns nach der Veranstaltung, dass sie zutiefst berührt waren und diesen Nachmittag noch lange im Gedächtnis behalten werden.

Das Team des Kulturforums Gramastetten möchte sich bei allen Beteiligten an der Veranstaltung, bei Dessl Katharina (Vizebürbermeisterin) für die Eröffnungsworte und bei allen Besuchern sehr herzlich bedanken und hoffen auf ein baldiges wiedersehen.

Text: Ginterseder Gerda

Fotos: Leitner Wolfgang

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